FBFB

Katze hat Verstopfung

Hat deine Katze Durchfall oder erbricht, bemerkst du das ziemlich schnell. Eine Verstopfung bei Katzen bleibt jedoch lange unentdeckt und kann im Zweifelsfall unangenehm verlaufen.

Nahaufnahme von grauer Katze

Verstopfung bei der Katze erkennen

Wie kannst du erkennen, ob deine Katze Verstopfung hat? Nachfolgend erfährst du es:

Verminderter Stuhlgang

Hast du nur eine Katze, wirst du spätestens beim Reinigen des Katzenklos bemerken, dass dort deutlich weniger Kot ist als sonst. Frisst sie aber ihre normalen Portionen, solltest du aufmerksam werden, wenn weniger rauskommt, als hereingeht.

Verminderter Appetit

Wenn deine Katze unter Verstopfungen leidet, kann sich irgendwann ihr Appetit vermindern. Permanentes Völlegefühl im Katzenbäuchlein kann sie davon abhalten, ihre normalen Portionen zu essen.

Erbrechen

Manche Katzen futtern jedoch wie gewohnt weiter. Im Bauch ist jedoch aufgrund der Verstopfungen kein Platz, sodass der Körper das übermäßige Futter wieder loszuwerden. So kann es passieren, dass deine Katze kaum verdautes Futter wieder erbricht.

10 Ursachen von Verstopfung der Katze

Es gibt einige Auslöser für Verstopfung bei Katzen

  1. Verunreinigte Katzentoilette / Katze hält den Kot lange ein
  2. Medikamente
  3. Stress
  4. Verletzungen am Darmausgang / Katze hält Kot wegen Schmerzen ein
  5. Falsches Futter
  6. Wenig Trinken / Dehydratation
  7. Verstopfter Enddarm durch Fremdkörper
  8. Schwacher Enddarmmuskel
  9. Übergewicht
  10. Kaliummangel

5 Hausmittel gegen Verstopfung bei der Katze

Leidet deine Mieze an gelegentlichen, leichten Verstopfungen, kannst du sie mit Hausmitteln unterstützen.

1. Mehr Ballaststoffe

Bekanntermaßen ist eine ballaststoffreiche Ernährung förderlich für eine intakte Verdauung. So ist es auch bei deiner Katze. Du kannst deiner Fellnase zum Beispiel Leinsamen oder Weizenkleie unter das Futter mischen.

2. Kürbis gegen Verstopfung bei der Katze

Katzen nehmen Kürbis als Gemüse oft sehr gut an. Einfach etwas eingelegten Kürbis aus dem Glas zusammen mit dem Futter servieren.

3. Öl in das Katzenfutter

Öl kann abführend und koterweichend wirken. Mische einen Teelöffel Oliven- oder anderes Speiseöl in das Futter deiner Katze. Sollte sie den Geschmack oder Geruch nicht mögen und sie das Futter deshalb ablehnen, kannst du Mineralöl verwenden, da dies geschmacksfrei ist.

Akzeptiert deine Mieze das Öl im Futter, kann eine kleine Menge täglich neue Verstopfungen verhindern. Du solltest jedoch nicht übertreiben. Schaue dir beim Reinigen des Katzenklos den Kot an und prüfe, ob das Öl keinen Durchfall verursacht.

4. Laktose gegen Verstopfung

Katzen schlecken gern Milch, sind aber im Erwachsenenalter laktoseintolerant. Milch funktioniert also bei erwachsenen Fellnasen als effektives Hausmittel gegen Verstopfung. Milch sollte aber nicht unverdünnt und nur in geringen Mengen gegeben werden.

Alternativ kannst du auch ein Löffelchen Sahne oder Joghurt anbieten, je nachdem, was dein pelziger Schatz bevorzugt. In der Apotheke ist auch der synthetische Stoff „Laktulose“ erhältlich, der den gleichen Effekt hat.

Milchflaschen auf blauem Hintergrund

5. Katze massieren

Um die Darmtätigkeit anzuregen, kannst du deiner Katze mit leichten, kreisenden Bewegungen den Bauch massieren. Mama-Katzen schlecken ihren Kitten aus diesem Grund auch oft den Bauch von oben zum Po hin.

Verstopfung der Katze – 3 Stadien

Man unterscheidet verschiedene Stadien der Verstopfung der Katze, die je andere Behandlungsmethoden erfordern.

Stadium 1 – Konstipation

Der Kot staut sich im Dickdarm deiner Katze und bereitet ihr einige Schwierigkeiten beim Toilettengang. Der Kot ist fester als gewöhnlich und deine Mieze verrichtet seltener ihr großes Geschäft.

In diesem ersten Stadium kannst du deine Mieze unterstützen, indem du Öle in Futter und Wasser gibst, um den Kot weicher zu machen. Auch Flohsamenschalen im Futter können helfen.

Achte darauf, dass deine Katze genug trinkt. Außerdem kannst du den Anteil des Nassfutters erhöhen und das Trockenfutter ggf. reduzieren.

dicke Katze mit rotem Fell

Stadium 2 – Obstipation

In diesem Stadium ist der Magen-Darm-Trakt deiner Mieze bereits erheblich gestört. Deiner Katze gelingt es kaum noch, Kot abzusetzen, sodass es auch zu einem seltsamen Gang kommen kann.

Der Tierarzt wird sehr wahrscheinlich eine Blutuntersuchung und ein Röntgenbild erstellen. Auch eine Untersuchung des Rektums ist nicht selten. Sollte eine Ernährungsumstellung nicht geholfen haben, gibt es Medikamente, die die Darmbewegung anregen können.

Stadium 3 – Koprostase

In diesem Stadium ist der Dickdarm überhaupt nicht mehr in der Lage, den Kot der Katze zu transportieren. Das bedeutet, dass deine Mieze überhaupt keinen Kot mehr absetzen kann. In dieser unangenehmen und durchaus gefährlichen Situation benötigt deine Fellnase Hilfe.

Bei solch schweren Verstopfungen ist ein sofortiger Eingriff nötig. Unter Narkose wird der Tierarzt einen Einlauf durchführen, um deiner Katze die Schmerzen der Ausscheidung zu ersparen.

Wann solltest du mit deiner Katze zum Tierarzt gehen?

Wenn deine Mieze allgemein gesund wirkt und eine Verstopfung nur vorübergehend aufritt, reicht es meist aus, sie mit Hausmittelchen zu unterstützen, um den Stuhlgang zu erleichtern.

Du solltest außerdem die Ernährung deiner Mieze überdenken.

Wenn du weiterhin unsicher bist oder Hausmittel keine Besserung bringen, solltest du dich an deinen Tierarzt wenden. Ein Beratungsgespräch kann auch im frühen Stadium helfen, die Ursache der Verstopfung bei der Katze abzuklären.

Länger andauernde Verstopfung sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Kommt es zur Erweiterung des Dickdarms, kann dies bleibende Schäden verursachen. Durch die dauerhafte Dehnung des Darms ist der Transport des Kots erschwert.

Hier ist es sinnvoll, die Ernährung nach Anweisung des Tierarztes umzustellen.

3 Gedanken zu „Katze hat Verstopfung“

  1. Es waere schoen wenn mal etwas genauer definiert werden könnte, was „laenger andauernd“ oder „vorübergehend“ fuer Zeitspannen sind ,sonst sind die Tipps nämlich für die Katz, weil ich dann nicht einkategorisieren kann – was zu tun ist

    Antworten
    • Hallo Anja,

      da eine Katze täglich frisst, sollte sie auch täglich Kot absetzen. Einige Katzen setzen auch nur alle 36 Stunden Kot ab. Zeiträume von mehr als 48 Stunden ohne Kot sind sehr bedenklich und das Tier sollte einem Tierarzt vorgestellt werden. Wir haben eine BKH mit trägem Darm, der bereits aufgrund eines beginnenden Megakolons der Darm mittels OP geleert werden musste. Bei uns gilt ein maximaler Zeitraum von 38 Stunden, danach verabreichen wir ein Klistier. Dieses wirkt in der Regel innerhalb weniger Minuten. Setzt die Katze nach 30 Minuten keinen Kot ab, kann ein zweites Klistier verabreicht werden (was anderes macht der Tierarzt auch nicht). Kommt dann immer noch nichts, ab zum Arzt. Sollten neben dem fehlenden Kotabsatz weitere Symptome wie Erbrechen hinzukommen bitte sofort zum Arzt fahren. Dann kann es sich bereits um einen beginnenden Darmverschluss handeln.
      Unterstützen kannst du mittels Schonkost aufgeteilt auf mehrere, kleine Portionen (bei uns sind es 6), der Zugabe von Ballasstoffen wie z.B. Flohsamenschalen (ca. 1 TL mit 100 ml Wasser über 2 Stunden quellen lassen und über den Tag verteilt unter die Mahlzeiten mischen), sowie ausreichend Flüssigkeitszufuhr (z.B. Katzendrinks oder Wasser unters Nassfutter) und Bewegung (30-60 Minuten nach den Mahlzeiten eine Spieleinheit einplanen). Aktuell befasse ich mich noch mit der Möglichkeit einer Kolonmassage (kommt aus der Osteopathie) und der Gabe von Vitalpilzen. Mit Beiden habe ich bisher aber noch keine Erfahrung gesammelt.
      Liebe Grüße,
      Steffi

      Antworten
  2. Sehr gut erklärt und Faktenkorrekt. Habe gerade alles so erlebt. Leider weiß ich nicht, wie lange so eine Verstopfung dauern „dürfte“, bzw. ob es Sinn macht, mehrere Einläufe zu geben, denn die sind bei der Tierärztin sehr teuer. Hat damit jemand Erfahrung? Danke für eine Antwort

    Antworten

Schreibe einen Kommentar