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Katze hechelt

Wenn die Katze auf einmal hechelt, ist das für den Besitzer im ersten Moment meist ein Schock. Auch wenn man es vielleicht denken mag, hecheln Katzen nämlich nicht zur Thermoregulation, wie es bei Hunden und Füchsen der Fall ist. 

Zwar sieht man die Katze als reinen „Nasenatmer“ eher selten hecheln, trotzdem besteht meist kein Grund zur Panik. Welche Ursachen hinter dem ungewöhnlichen Bild stecken könnten und wann ein Tierarzt aufgesucht werden sollte, erfährst du in diesem Artikel.

Hecheln bei Katzen harmlos oder gefährlich?

Wenn Katzen hecheln kann dies mehrere Ursachen haben, die meist harmlos sind. Vor allem wenn das Hecheln nach kurzer Zeit wieder aufhört und keine Begleitsymptome im Spiel sind, ist der Gang zum Tierarzt nicht zwingend notwendig.

Erst wenn die Atemfrequenz über einen langen Zeitraum erhöht ist und Begleiterscheinungen, wie äußerliche Veränderungen, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit oder starker Hunger bzw. Durst hinzukommen, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

Warum hechelt meine Katze? Mögliche Ursachen

Es gibt viele mögliche Ursachen für das plötzliche Hecheln deiner Katze.

Besonders, wenn dein Tier starker körperlicher Belastung ausgesetzt ist, kann es passieren, dass es durch das Hecheln den Sauerstoff im Blutkreislauf reguliert.

Wenn dein Vierbeiner auch bei niedriger Belastung anfängt zu hecheln, könnte Übergewicht der Grund sein.

Auch stressige Situationen können zur schnellen Atmung des Tieres führen.

Da Katzen sehr aufmerksam sind und alles im Blick haben möchten, sind sie vor allem in fremden Umgebungen stets in Alarmbereitschaft.

Dies führt oftmals zu hektischem und ungleichmäßigem Atmen.

Eine angespannte Katze auf der Pirsch

Eine weitere mögliche Ursache für das Hecheln einer Katze ist Überhitzung. Dies hört sich zunächst grotesk an, da das Tier nur an den Fußballen Schweißdrüsen besitzt und nicht an der Zunge. Trotzdem versuchen die Vierbeiner den Speichel im Maul bei hohen Temperaturen zu kühlen.

Um eine Krankheit auszuschließen, solltest du dir also folgende Fragen stellen, bevor du einen Tierarzt aufsuchst:

  • War meine Katze überdurchschnittlich lange in Bewegung?
  • Hat meine Katze stark zugenommen / Wie viel wiegt sie momentan?
  • Besteht die Möglichkeit, dass meine Katze trächtig ist?
  • Ist/war meine Katze gerade erst einer unbekannten/hektischen Situation ausgesetzt?
  • Befand sich meine Katze lange in der Sonne?

Hat meine Katze eine Krankheit? 

Wenn die genannten Ursachen ausgeschlossen werden können und mindestens ein Begleitsymptom bei deinem Tier zu erkennen ist, ist es durchaus möglich, dass deine Samtpfote krank ist und umgehend vom Tierarzt untersucht werden sollte.

In jedem Fall ist der Gang zum Tierarzt besser, als sich auf eine Ferndiagnose zu verlassen. Auch wenn dein Tier kein klares Krankheitsbild aufweist, kann der Veterinärmediziner dir wertvolle Tipps geben, wie du dein Tier in Zukunft vor Überhitzen, Stress, o.ä. schützt.

Krankheiten und Symptome

Das Hecheln einer Katze ist leider nicht immer harmlos. Manchmal kann es auch das Symptom einer ernstzunehmenden Krankheit sein. Welche Krankheiten dies sind und wie diese sich ausdrücken und entwickeln, zeigt folgende Auflistung;

Schilddrüsenüberfunktion

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) werden durch die vergrößerte Schilddrüse übermäßig viele Hormone freigesetzt. Diese Ausschüttung erhöht den Energieumsatz und den Stoffwechsel deiner Katze enorm. Dies kann neben dem Hecheln zu weiteren Symptomen, wie Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit, Ruhelosigkeit oder Erbrechen führen.

Die Hyperthyreose kann bei frühzeitigem Entdecken medikamentös, chirurgisch oder radioaktiv behandelt werden. Da man die Krankheit oftmals erst im hohen Katzenalter entdeckt, kommt es leider oft vor, dass sie Schäden an inneren Organen verursacht.

Herzkrankheiten (HCM)

Herzkrankheiten führen bei einer Katze oft dazu, dass sie schon bei sehr geringer Belastung zu hecheln beginnt. Vor allem die Erbkrankheit HCM (Hypertrophe Kardiomyopathie) ist bei Rassekatzen eine häufige Herzerkrankung, die zur Verdickung des Herzmuskels führt. Ein schneller Herzschlag, Appetitlosigkeit, Trägheit und Gewichtszunahme sind typische Symptome dieser Krankheit.

Die Diagnose HCM bringt in jedem Fall eine dauerhafte Behandlung deines Vierbeiners mit sich. Je nach Stadium der Krankheit werden herzfrequenzsenkende Medikamente verabreicht. Auch Punktationen zur Abschwemmung von Wassereinlagerungen sind möglich.

Bauchfellentzündung (FIP)

FIP (Feline Infektiöse Peritonitis) ist eine weit verbreitete, ansteckende Viruserkrankung, die sehr vielfältige Symptome aufweisen kann. Das Hecheln, sowie generelle Trägheit, Appetitlosigkeit, Fieber, Durchfall und Erbrechen sind typisch für diese Krankheit.

Genauso wenig eindeutig wie die Symptome ist auch der Verlauf der Krankheit. Solange die Katze die Erreger in sich trägt, diese aber nicht ausbrechen, ist die Überlebenschance des Tieres sehr hoch. Bei akutem FIP ist dies leider meist nicht mehr der Fall.

Zwar gibt es gegen diese Art der Bauchfellentzündung bereits eine Impfung, diese sollte vorher jedoch ausführlich mit dem Tierarzt abgewogen werden.

Atemwegserkrankungen

Auch Atemwegserkrankungen führen bei Katzen zu hechelnden, röchelnden oder schnarchenden Geräuschen.

Oftmals ist der Katzenschnupfenkomplex Auslöser dieser Erkrankung.

Durch Viren werden Infektionen der Schleimhäute und Atemwege verursacht, die schmerzhafte Folgen haben.

Durch eine ausreichende Impfprophylaxe können die meisten Atemwegserkrankungen schon im Voraus eingeschränkt werden.

In jedem Fall sollten Beschwerden ernst genommen und von einem Tierarzt untersucht werden.

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