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Eine Kastration von Katzen und Katern ist mittlerweile in Deutschland zum Routineeingriff geworden. Aufgrund vieler positiver Nebeneffekte, wie der Eindämmung des Katzenelends, entscheiden sich die meisten Katzenbesitzer heutzutage für eine Kastration und gegen eine mögliche Trächtigkeit der Katze.
Wie läuft eine Kastration ab?
Eine Kastration läuft meist unkompliziert ab. Nach dem Erwachen aus der Narkose kann deine Katze meist schon am selben Tag wieder mit nach Hause genommen werden. Trotzdem sollten einige Vor- und Nachbereitungen getroffen werden, um deinem Stubentiger eine möglichst stressfreie Erfahrung zu bereiten.
Tierarztbesuch, Operation, Narkose
Der Tierarzt wird dir bei der Erstbesprechung alle nötigen Informationen zur Vorbereitung auf die Operation geben. Im Regelfall sollte deine Katze neun Stunden vor der Kastration das letzte Mal essen und maximal zwei Stunden vorher trinken. Dies wirkt möglichen Komplikationen, wie Übelkeit oder dem Kot und Urin lassen während der Narkose entgegen.
Durch den Transport, den Tierarztbesuch und die Narkose wird deine Katze am Tag der Kastration wahrscheinlich gestresst sein. Um Stress deinerseits zu vermeiden, nimm dir am besten an dem Tag der OP frei. Statte die Transportbox außerdem mit den Lieblingsdecken deiner Katze aus, um es ihr gemütlich zu machen und Verletzungen in der Box zu vermeiden.
In der Tierarztpraxis angekommen, wird deine Katze oder dein Kater relativ schnell mittels eines gespritzten Narkotikums in Vollnarkose versetzt, um weiteren Stress zu vermeiden. Dies ist meist unkompliziert und deine Katze schläft innerhalb weniger Sekunden ein.
Die Kastration von Katern und Katzen unterscheidet sich leicht voneinander. Bei Katern ist die Wundheilung meist unkomplizierter, da kein Schnitt in den Bauch gemacht wird, sondern die Geschlechtsteile direkt abgebunden und entfernt werden können. In den meisten Fällen verheilt die Wunde von selbst und muss nicht vernäht werden.
Bei der Katze wird die Bauchdecke mit einem kleinen Schnitt geöffnet, damit die Eierstöcke durch das Abbinden entfernt werden können. Da die Bauchdecke mit selbstauflösenden Fäden vernäht und die oberste Hautschicht meist geklammert wird, dauert die Wundheilung deutlich länger als beim Kater.
Nachbereitung, Umgang mit der Katze
Nach der Operation ist es gut möglich, dass deine Katze oder dein Kater noch etwas wackelig auf den Beinen ist. Richte deinem Tier also am besten einen gemütlichen licht- und windgeschützten Ruheplatz ein, an dem es die Strapazen der Narkose in Ruhe ausschlafen kann.
Außerdem solltest du stets ein Auge auf deine Samtpfote haben. Nicht nur ist das Tier nach der Kastration meist unsicher auf den Beinen, was das Verletzungsrisiko erhöht. Jetzt und in den nächsten Tagen solltest du auch darauf achten, dass deine Katze nicht an der Wunde leckt oder knabbert. Das könnte Infektionen auslösen.
Auch wenn du deine Katze nach solch einer stressigen Erfahrung am liebsten voll und ganz verwöhnen würdest, musst du nach der Operation einige Stunden warten, bis du deinem Liebling wieder gut verträgliches Futter zu Fressen gibst. Ansonsten könnte das Futter durch das restliche Narkosemittel Übelkeit auslösen. Wasser sollte dafür immer bereitstehen.

Übersicht der ungefähren Kosten
Was genau eine Kastration kostet, kann von Tierarzt zu Tierarzt variieren. Allerdings ist durch die Gebührenordnung für Tierärzte abgesichert, dass sie bei der Kastration eines Katers zwischen 80 und 85€ liegt.
Da der Eingriff bei Katzen etwas komplizierter ist und die Katze durch das Aufschneiden und Vernähen der Bauchdecke länger in Narkose liegt, belaufen sich die Kosten hier auf ca. 140€.
Schwankungen im Preis können sich ergeben, wenn dein Tier vorerkrankt ist, es durch Komplikationen mehrere Vor- oder Nachuntersuchungen benötigt oder andere Werkzeuge, Medikamente und Narkosemittel verwendet werden.
Solltest du für deine Katze eine Krankenversicherung abgeschlossen haben, kann es je nach Umfang der Versicherung sein, dass dir ein Teil der Tierarztkosten erstattet werden.
Die Vor- und Nachteile der Kastration von Katzen
Wenn man Vor- und Nachteile der Kastration betrachtet, überwiegen die Vorteile eindeutig. Zwar sollte man sich klarmachen, dass eine Vollnarkose stets eine starke Belastung für den Organismus deines Tieres darstellen kann, trotzdem handelt es sich bei der Kastration um reine Routine, die die meisten Tiere ohne Komplikationen verleben.
Neben der Schwächung des Organismus kann es sein, dass deine Katze nach dem Eingriff an Gewicht zunimmt. Dies geschieht einerseits durch einen kleineren Bewegungsdrang deines Vierbeiners, andererseits durch die Umstellung des Stoffwechsels nach der OP. Dein Stubentiger benötigt jetzt deutlich weniger Kalorien und eine Ernährungsumstellung, mit der das erhöhte Gewicht meist gut in den Griff zu bekommen ist.
Die Vorteile einer Kastration liegen hingegen auf der Hand; Vor allem bei Freigängern ist die Kastration dringend zu empfehlen, da sie ungewünschte Verhaltensweisen, wie Revierkämpfe zwischen Katern deutlich minimiert.
Außerdem haben kastrierte Kater einen geringeren Drang zu Fortpflanzung. In Kombination mit einer Großzahl kastrierter Katzendamen sorgt dies für weniger wildlebende Katzenpopulationen, welche oftmals ansteckende Krankheiten verbreiten.
Ob der Charakter deiner Katze sich verändert, bleibt offen. Oftmals werden Katzen anhänglicher, sind verspielter, weniger aggressiv und entfernen sich nicht mehr so weit von zu Hause, da sie sich nicht mehr auf Partnersuche begeben.

Häufige Fragen
Ob eine Kastration bei deiner Katze wirklich notwendig und sinnvoll ist, wann der beste Zeitpunkt ist, um deine Katze zu kastrieren und wo die Unterschiede zwischen Sterilisation und Kastration liegen, beantworten wir dir jetzt.
Ist eine Kastration wirklich notwendig?
Wenn man die Vorteile einer Kastration betrachtet, lässt sich diese klar empfehlen. Es gibt jedoch Ausnahmen, in denen man den Eingriff noch einmal überdenken kann.
Zum einen ist eine Kastration weniger erforderlich, wenn dein Vierbeiner sich nur in der Wohnung aufhält und du auch nicht beabsichtigst, dass dieser einmal zum Freigänger wird. Trotzdem sollte in diesem Fall beachtet werden, dass Kater ihr Revier vor einer Kastration oftmals mit Urin markieren – auch in der Wohnung. Dieses Merkmal verschwindet nach dem Eingriff meist.
Auch bei sehr alten, kranken oder geschwächten Katzen sollte die Kastration gut überdacht werden. Oftmals stecken Katzen eine Vollnarkose ab einem höheren Alter nicht mehr allzu gut weg. Ist deine Katze allerdings eine Freigängerin, ist die Kastration dringend mit dem Tierarzt abzusprechen.
Wann sollte ich meine Katze kastrieren lassen?
Die Kastration der Katz ist bei den ersten Anzeichen der Geschlechtsreife zu empfehlen. Diese treten meistens während der Pubertät auf, die bei Katzen im Alter von 6-12 Monaten stattfindet. Kater erreichen ihre Geschlechtsreife ca. einen Monat später.
Den idealen Zeitpunkt solltest du mit deinem Tierarzt besprechen, da die Kastration in manchen Fällen schon vor Einsetzen der Pubertät stattfinden kann.
Kastration oder Sterilisation?
Die Sterilisation ist eine selten durchgeführte Art des Unfruchtbarmachens von Katzen und Katern. Bei dieser Methode werden die Ei- bzw. Samenleiter verschlossen oder durchtrennt, die Eierstöcke bzw. Hoden bleiben erhalten. Negative Verhaltensweisen der Katze verändern sich bei der Sterilisation nicht.
Außer dem Verlust der Fortpflanzungsfähigkeit bringt die Sterilisation keine weiteren Vorteile, weswegen meist zur Kastration geraten wird. Auch preislich unterscheiden beide Eingriffe sich nicht voneinander.
Der Artikel lässt die negativen Folgen einer Kastration etwas ausser acht. So können die drastischen Hormumstellungen zu Problemen der Schilddrüse und Immunabwehr führen.
Besonders bei weiblichen Katzen kann es während der Op. zu Komplikationen bei der entnahme der Eierstöcke kommen.Ansich sollte immer damit gerechnet werden,dass es während einer Op zu Komplikationen kommen kann.
Man darf bitte nicht vergessen,dass diese sogenannten „positiven Auswirkungen“,nur aus der Sicht von uns Menschen bestehen.
Nicht für die Katzen.